Waldkinderwiesentag, Gesundheitsförderung, ganzheitliche Bildung & Kind sein dürfen inmitten der Natur

Waldkinderwiesentag, Gesundheitsförderung, ganzheitliche Bildung & Kind sein dürfen inmitten der Natur

Waldkinderwiesentag, Gesundheitsförderung, ganzheitliche Bildung & Kind sein dürfen inmitten der Natur

Waldkinder

Der Naturraum ist Freiraum für die Kinder – hier wird ungestörtes Spielen alleine und in der Gruppe ermöglicht. Grenzen werden erfahren und Regeln aufgestellt. Ein Rücksichtsvoller Umgang mit anderen Menschen, Tieren und Pflanzen wird im Wald gelebt und gelernt. Hier hat man die Möglichkeit die Natur und ihre Gegebenheiten zu beobachten. Naturelemente und Naturphänomene können hautnah erlebt und wahrgenommen werden. Unentwegt sind die Kinder in Bewegung, sie gestalten, beobachten, entdecken, erforschen, experimentieren, vergleichen und berichten. Waldkinder haben eine intensive Beziehung zur Natur und ein altersgemäßes ökologisches Bewusstsein mit nachhaltiger Wirkung!

Gesundheitsförderung

Der Aufenthalt im Freien wird für die Kinder schon nach kurzer Zeit zu etwas selbstverständlichem. Abseits von Lärm und künstlichen Reizen, in stressfreier Atmosphäre wird im Wald die Stille besonders wahrgenommen, so kann auch innere Ruhe entstehen. Der intensive Aufenthalt zu allen Jahreszeiten in der Natur, sowie die Umsetzung eines natur- und waldpädagogischen Konzeptes wirken sich positiv auf die gesamte kindliche Entwicklung aus, hier ein Auszug davon:

Stärkung des Immunsystems, intensive Schulung aller Sinne, Konzentrationsfähigkeit wird gestärkt, die Motorik und Koordination wird verbessert, die Fantasie und Kreativität werden gefördert, das Selbstbewusstsein gestärkt und die Belastbarkeit gesteigert.

Ganzheitliche Bildung

Die Vermittlung der Bildungsinhalte mit den Methoden der Natur- und Waldpädagogik stehen bei uns im Vordergrund. Dies fördert die emotionalen, kognitiven und psychomotorischen Kompetenzen des Kindes in besonderer Weise. Dabei wird auf die individuelle Entwicklung der Selbständigkeit und Eigenaktivität, der Begabungen und Neigungen des Kindes besonderer Wert gelegt. Sprachkompetenz, Sozialverhalten und Regelverständnis sind eng damit verbunden. Das Leben und Lernen in lebendigen Zusammenhängen trägt wesentlich zur Achtung vor der Natur und zum Aufbau eines ökologischen Verständnisses bei.

Kind sein dürfen inmitten der Natur 

„Im schönsten Wiesengrunde ist meiner Heimat Haus“– wie Wilhelm Ganzhorn haben einige Dichter die Wiese literarisch überhöht. Warum mögen wir Menschen ob groß oder klein eigentlich die Wiesen so sehr? Bestimmt auch, weil eine blühende Wiese eine Augenweide ist, Ruhe ausstrahlt, Interesse weckt, bunt, einfach wunderschön ist. Sie gehört zu den Elementen einer typischen Landschaft sowie hohe Bäume, der Wald, Flussläufe – wer sich den idealen Erlebensort für sein Kind vorstellt, der denkt wohl eher an solche Landschaften und weniger an Klettergerüste, Rutschbahnen & Sandkästen. Steht man vor einer Wiese so erweitert sich das Blickfeld. Über sie kann man den Blick schweifen lassen, manchmal sogar bis zum Horizont.

WaldKinderWiesenTag – ein Beispiel

Ein regnerischer Tag Mitte April. Es gibt Pellkartoffeln, Frühlingskräuterblümchenquark, Bärlauchbutter und Buchenblätter. Trotz des Regentages machen wir ein Feuer, es hat ununterbrochen geregnet –  den ganzen Tag. Die Kinder lieben und leben den Regen, diese Pfützenhüpfer!

Jedes Waldkind bringt 2 Kartoffeln, diese sammeln wir während der Bringzeit im großen Kochtopf und stellen sie aufs Feuer. An der Feuerstelle treffen wir uns zur gemeinsamen Besprechung & „Arbeitsgruppeneinteilung“. 3 Erwachsene jeweils 6 Kinder. 1. Gruppe: Wiesenkresse-, Klee- & Taubnessel- Sammler*innen. 2. Gruppe: Gänseblümchen-, Schnittlauch- & Hirtentäschel- Sammler*innen, 3. Gruppe: Bärlauch-, Giersch- & Buchenblätter- Sammler*innen. Eines der Kinder verteilt Körbchen und Scheren und los geht’s in verschiedene Himmelsrichtungen. Wald & Wiese werden erkundet. Nach der Zusammenkunft aller Gruppen wird erst einmal geschaut was für Schätze gefunden wurden. Danach wird alles in Essigwasser gewaschen, und los geht die Kräuterschnippelei. Im Anschluss treffen wir uns zum täglichen Morgenkreis. Nach unserem gewohnten Ablauf, gehen wir zum Thema des Tages über. Wir schütteln zuerst die Sahne zur Butter, geben den Bärlauch dazu. Das macht Spaß & gemeinsam sind wir stark! Jedes der 18 Kinder schüttelt was das Zeug hält. Hinterher geben wir unsere gesammelten Kräuterschätze mit Quark, Milch und Joghurt in eine Schüssel und es wird gemixt mit unserem super tollen nicht elektrischen Handmixer. Jedes Kind kurbelt bis die Schüssel wackelt – wieder Spaß und eine super Gemeinschaftsaktion für alle Beteiligten. Nachdem die Kartoffeln gepellt & alle überaus hungrigen Kinder versorgt sind, genießen wir nach dem Motto „erst die Arbeit, dann das Vergnügen“. Es hat lecker geschmeckt!

Geschrieben von einer Waldkigamama & Leitung des Waldkigas